Es ist Sommer und ich sitze mit Barbara Streidl, Journalistin, Autorin, Musikerin und Lila-Podcasterin auf meinem Balkon. Wir sprechen über feministische und antifeministische Rumpelstilzchen, frauenbewegte Vergangenheiten, die Mitte des Lebens, die Zukunft unserer Arbeit, Familie und dann gibt meine SD-Karte den Geist auf. Nur um ein paar Tage später vor der Heilig-Geist-Kirche in Obergiesing das Gespräch fortzusetzen und dass mit persönlichem Wums und Kopfschuss.
Gesche arbeitet seit einem Jahr als Pastorin im hohen Norden in einer kleinen Gemeinde. Wir haben uns auf dem Podstock, einem Camp für Podcastinfizierte kennengelernt, und uns über #digitaleKirche und ihre Aufgaben als Pastorin unterhalten. Ich lerne, dass auch die Kirche und sogar die Bibel Platz hat für alternative Familienformen, jenseits von Vater, Mutter, Kind. Lasse mir das nochmal erklären mit den Ritualen am Beispiel von Beerdigungen und bin ganz angetan von Gesches natürlicher und sehr nahen Art, dass dieses Gespräch auch noch auf der Heimfahrt im Zug in mir nachschwingt.
25 Prozent Künstlerinnen zu 75 Prozent männlichen Kollegen; so sieht das Missverhältnis in den Galerien hier zu Lande aus. Dabei gibt es genug Absolventinnen. Janine ist auch eine von ihnen und längst ausgewachsene Künstlerin, die anfangs mal Brot in die Luft gesprengt hat und gerade noch maschinell mit Nagellack malt und daraus ganz glanzvolle feministische Kunst macht. Sie hat auch schon das eine oder andere Puderdöschen zu feiner Kunst gemorpht. Aktuell sieht man von ihr und Bianca Kennedy alte Damen auf Plakaten, die im besten Fall 100 waren, um authentisch und lebensnah zu zeigen: Ja, ihr Lieben seit 100 Jahren dürfen Frauen wählen und dennoch muss ich hier weiter von Unterrepräsentanzen sprechen. Eben und ganz klar auch im Künsterlinnenberuf. Außerdem sprechen wir über ihr Buchprojekt mit 100 Künstlerinnen, die auch mehr vom Kuchen wollen, über Prekarität des Künsterlerinnensein und darüber das sie einfach mal in Ruhe ein Konzept durchkonjugieren will und das ganz aus dem eigenen Wollen hinaus.
Modupe zählt zur Gründergeneration der Initiative Schwarzer Menschen (ISD. ev) und ADEFRA, Schwarze Frauen in Deutschland. Sie ist seit 40 Jahren politisch engagiert, ihre Themen sind vor allem die menschenrechtsbasierte Antirassismusarbeit, Feminismus, Empowerment von Frauen, Schwarzer Aktivismus und Intersektionalität. Ich treffe sie auf ein säkularisiertes Osterfrühstück, entdecke meine unbewusst ethnozentristische Brille neu und lausche entgeistert über unsere nach wie vor vorhandende Leerstellen im Geschichtsunterricht, lerne verschüttete afrikanische Medizingeschichte kennen und verstehe wieder besser warum die Frage wo kommst Du her? ausgrenzend und verletzend ist.
Marina hat über Mediziner_innen in der Habilphase geforscht. Wir reden über verschleierte Machtverhältnisse, und welche Mechanismen dazu führen, dass junge Frauen eher aufgeben als ihr männlichen Mitbewerber und dann auch noch das Scheitern an der eigenen Person festmachen; statt an Institution, Hindernissen und hegemonialer Männlichkeit.
P.s. Ja, tatsächlich habe ich an dieser Folge an der ein oder anderen Stelle auf Wunsch meiner Gesprächspartnerin geschnitten und bitte euch um Verzeihung, wenn es das ein oder andere Mal auffällt. Aber auch das zeigt eben, dass das hier ein sehr sensibles und verstricktes Feld ist, in der auch die Forscherin nicht immer frei vom Herzen weg sprechen kann. Leider!
Wir leben im 21. Jahrhundert, seit 100 Jahren dürfen Frauen wählen und sie dürfen auch ins Parlament, allerdings sitzen gerade mal 31 Prozent Frauen im Bundestag und nur 26,8 im Bayerischen Landtag. Parité, also paritätisch angelegte Wahllisten sollen zu einem stärkeren Frauenanteil führen und die politische Kultur in den Parlamenten verändern.
Mehr über Parité in den Medien
PARITÈ – Ein Betrag in der Süddeutschen Zeitung von Christine Hohmann-Dennhardt; sie war von 1999 bis 2011 Richterin des Bundesverfassungsgerichts.
Kommt die Frauenquote? Notizbuch, Bayern 2. Es diskutieren Christa Weigl-Schneider als Sprecherin für Parité mit Prof. Dr. Ursula München, Politikwissenschaftlerin und Direktion der Akademie für politische Bildung in Tutzing und Melanie Geigenberger von den Jusos.
Uns ist im Eifer der Artikel zur Parteienfreiheit durcheinander geraten, die Parteienfreiheit ist in Art. 21 und nicht in Art. 20 Grundgesetz festgeschrieben.
Sabine arbeitet aktuell am Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt im Team „Polare und kalte Regionen“. Ihr Weg dahin war kurvig und dennoch geradeaus, sie ist von der Landschaftsarchitektur, über die Ökologie zur physischen Geografie und zur Gletscherforschung gekommen. Wenn sie wissenschaftlich arbeitet, sitzt sie nicht nur am Schreibtisch, sondern sie geht auch gut ausgerüstet auf Gletscher-Expeditionen, weiß wie es sich anfühlt unterhalb der Gletscherzunge zu übernachten oder als einzige Frau im Team dabei zu sein und wie wir unseren Teil gegen den Klimawandel beitragen können.
Ein Sprint über Menschen, Wahrheiten und Gefühle in Zeiten zunehmender Verunsicherung
Anke hat mal Lehramt studiert und viel Musik gemacht und das nicht nur Geklimper. Doch darum gehts nicht, das nur der Vollständigkeit halber. Wir reden hier vor allem über Menschen, die engagiert sind im Themenfeld gegen Rechtsextremismus, über Alltagsrassismus, die AFD und was es mit einem macht, wenn man aus dem Osten kommt und sich in einem Themenfeld engagiert, das gerne als ein Problem der neuen Bundesländern kleingeredet wird.
Winken statt Pfeifen, dafür hat sich Alessa entschieden, die mehr als 48 Spiele in der 2. Frauen-Bundesliga gepfiffen hat und sich jetzt vor allem auf die Schiedsrichter-Assistenz konzentriert. Wer sich für eine Schiedsrichter_innen-Laufbahn entscheidet, braucht nicht nur starke Wadeln (oder auch Wachteln wie die Österreicher_in zum Winken sagt) sondern vor allem Nerven. Denn die Schiedsrichterinnen werden nach jedem Spiel von einem Schiedsrichter-Beobachter bewertet und benotet. Das entscheidet über Auf- und Abstiege. Eine Podcastfolge, die auch gut als Grundlehrgang in Sachen Fußball durchgeht.
Äh ja, also das krasse Schneewittchen war schon vor langer Zeit hier im Mini-Studio Abendgrün. Aus unerfindlichen Gründen (Work-Life-Unbalance) habe ich es nicht früher geschafft, das hoch zu wuppen. Umso dringender, dieses tolle Gespräch, das ich mit der großartigen Musikerin, Dichterin und Autorin Laura Theis aus Oxford aufgenommen habe, jetzt endlich dem Universum zur Verfügung zu stellen. Wir waren während des Studiums im Studentenradio und haben auch noch zusammen gejobbt. Dieser Job, soviel sei verraten, hat uns aufs gräßlichste unterfordernd, so dass ich schon damals von Lauras sprühender und glitzernder Kreativität in diesen Tagen am Leben gehalten wurde. Leider haben wir den Plan, einen Arbeitstag mit Papiertüten über den Kopf in den Job zu gehen, nie wahrgemacht.